Erkrankungen des Harnwegstraktes

Erkrankungen des Harnwegstraktes

 
Erkrankungen des Harnapparates können, je nach Lokalisation der Störung zu Symptomen von Seiten der Nieren, der ableitenden Harnwege oder von Nieren und Harnwegen führen. Die Ursache der Erkrankung des Harnwegstraktes können primär im Harnwegstrakt oder als systemische Erkrankung außerhalb des Harnwegstraktes liegen und diesen sekundär in Mitleidenschaft ziehen (z.B. bei Infektionen, Schock, Vergiftungen oder Prostataerkrankungen).

Nierenerkrankungen, insbesondere die Niereninsuffizienz, beeinträchtigen aufgrund der vielfältigen Aufgaben der Nieren die Funktion der meisten übrigen Organe. Sie sind deshalb häufig von systemischen oder Organsymptomen wie Anämie, Magenulzera sowie in fortgeschrittenen Fällen von Enzephalopathie begleitet.

Mögliche Symptome bei Erkrankungen des Harnwegstraktes sind z.B.:

  • Apathie
  • Anorexie
  • Abmagerung
  • Schwäche, Leistungsabfall
  • Erbrechen (z.T. blutig)
  • Blasse Schleimhäute
  • Durchfall
  • Dehydratation
  • Fieber
  • Bewusstseinsstörungen
  • Körperhöhlenergüsse
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Polyurie (vermehrter Urinabsatz)
  • Polydipsie (vermehrte Wasseraufnahme)
  • Anurie (verminderte Harnsekretion)
  • Hämaturie (vermehrte Anzahl von roten Blutkörperchen im Urin)
  • Strangurie (schmerzhafter Harndrang bei stark eingeschränktem Vermögen, Harn abzusetzen)
  • Harninkontinenz

Mögliche Krankheitsbilder des Harnwegstraktes sind z.B.:

  • chronische Niereninsuffizienz/ akute Niereninsuffizienz
  • Glomerulonephritis
  • nephrot. Syndrom
  • Pyelonephritis
  • Nierentubulusdefekte
  • Nierentumore
  • Harnwegstraktinfektion
  • Blasen-, Nieren- und Urethrasteine
  • Harnretention
  • Miktionsstörung (= Harnabsatzstörung)

Wegen der hohen renalen Reservekapazität treten z.B. bei der Niereninsuffizienz klinische Anzeichen erst auf, nachdem ca. 66-75% der funktionellen Nierenkapazität ausgefallen sind.

Zur Evaluierung von Erkrankungen des Harnwegstraktes sind sowohl die Blut- (z.B. Nierenfunktionsparameter, Phosphor, Calcium, rotes und weißes Blutbild), als auch die Harnanalyse (z.B. Harnkonzentrierungsfähigkeit, Harnsediment, pH-Wert, Protein, Ketonkörper, Glucose, Bilirubin) essentiell.

Die Röntgenübersichtsaufnahmen dienen vor allem zur Evaluierung der Nierengröße und –form. Weiter können auf Übersichtsaufnahmen röntgendichte Strukturen (vor allem Harnsteine) erkannt werden.

Die Ultraschalluntersuchung ist für die Diagnose der Harnwegserkrankungen sehr hilfreich. So können aufgrund der charakteristischen Echogenität Erkrankungen zügig diagnostiziert und der Verlauf der Erkrankung adäquat überwacht werden.

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