Videoendoskopie

Videoendoskopie für Pferde und Kleintiere

Die Endoskopie ist ein modernes, diagnostisches Verfahren zur minimalinvasiven, visuellen Darstellung innerer Organe und Körperhöhlen. Sie ergänzt als weiterführende Diagnostik, z.B. Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen optimal. Unsere Praxis ist für unterschiedliche Einsatzgebiete sowohl mit einem flexiblem als auch mit einem starren Endoskop ausgestattet. Das mobile und daher sowohl in der Kleintier-, als auch in der Pferdepraxis einsetzbare Videoendoskop ist in drei Ebenen fexibel steuerbar. Über einen Arbeitskanal können mit Hilfe spezieller Zangen mögliche Fremdkörper entfernt oder Gewebeproben entnommen werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, Sekretproben für weitere Laboruntersuchungen, wie z.B. Zytologie, Bakteriologie oder Mykologie zu entnehmen.

Ihren Einsatz findet die Endoskopie z.B. bei folgenden Indikationen:

 

Endoskopie Pferd

Endoskopische Untersuchung des Atmungstraktes

Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege treten bei Pferden häufig auf. Mittels der Endoskopie kann die Ursache von Atemgeräuschen, Infektionen oder auch Equinem Asthma identifiziert werden. Eine Probenentnahme für mikrobiologische Untersuchungen von Sekreten der oberen Atemwege (z.B. Nase, Luftsack oder Luftröhre) ist unabdingbar für die Sicherung bzw. den Ausschluss von Infektionskrankheiten. Daneben spielt die zytologische Untersuchung des Tracheobronchialsekrets oder der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit bei der Beurteilung chronischer Lungenerkrankungen (z.B. Equines Asthma) eine wichtige Rolle.

Die Endoskopische Untersuchung der Nasenhöhlen, der Luftsäcke, des Rachens und des Kehlkopfes

ist indiziert bei Symptomen wie Nasenausfluss, Atemgeräuschen (Stridor), Husten und Schluckbeschwerden. Anhand der Lokalisation möglicher Veränderungen an der Schleimhaut und diagnostisch ergänzender Probenentnahme lassen sich bakterielle (z.B. Druse), virale (z.B. Equines Herpesvirus) aber auch mykotische (z.B. Luftsackmykose) Infektionen erkennen. Nicht infektiöse Ursachen wie Entzündungen, Hämatome (z.B. Siebbeinhämatom), Tumore und immunmediierte Erkrankungen (hyperplastische Follikel des Rachens und Kehldeckels) sind ebenso identifizierbar. Zusätzlich können Missbildungen, wie die Schiefstellung der Nasenscheidewand oder Gaumenspalten per Endoskopie ebenso festgestellt werden, wie funktionelle Störungen des Kehlkopfes (Kehlkopfpfeifer) oder Lähmungen der Rachenmuskulatur, die häufig Schluckbeschwerden verursachen können.

Die Endoskopische Untersuchung der Luftröhre und der Lunge

kann bei Symptomen, wie z.B. Husten, Leistungsabfall, verstärkte abdominale Atmung oder Atemgeräusche indiziert sein. Mit Hilfe der Tracheobronchoskopie ist die Adspektion der Schleimhaut der tiefen luftführenden Wege und deren pathologische Veränderungen möglich. Häufig sind Sekretansammlungen im Bereich der Luftröhre und Bronchien sichtbar, welche jeweils nach Probenentnahme für zytologische und mikrobiologische Untersuchungen zur Verfügung stehen. Nur hierdurch lässt sich das Equine Asthma und deren Unterformen, welche einer unterschiedlichen Therapie bedürfen, von anderen Atemwegserkrankungen differenzieren und zielgerichtet behandeln! Neben Sekretansammlungen in den luftführenden Wegen, sind auch Entzündungen, Ödeme, Fremdkörper oder Blutbeimengungen (z.B. beim belastungsinduzierten Lungenbluten) feststellbar.

Endoskopische Untersuchung des Verdauungstraktes

Die endoskopische Untersuchung des Magens ist beim Pferd häufig indiziert. Sie ist das Diagnostikum der Wahl, um zum einen die weit verbreiteten Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüre zu erkennen und zum anderen funktionelle Störungen des Schluckaktes im Rachen oder der Speiseröhre (Megaösophagus, Ösophagusdivertikel) zu detektieren. Zur endoskopischen Untersuchung des Magens beim Pferd ist es wichtig, dass keinerlei Futterbestandteile mehr im Magen liegen, um die gesamte Schleimhautoberfläche exakt inspizieren zu können, außerdem bedarf es eines speziellen, langen Endoskops. Bitte sprechen Sie uns an, wir stehen Ihnen gerne für eine Beratung zur Verfügung.

 

Endoskopie Kleintier

Endoskopische Untersuchung des Atmungstraktes

Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege bei Hunden und Katzen sind häufige Vorstellungsgründe in unserer Praxis. Mittels der Endoskopie kann die Ursache von Atemgeräuschen, Infektionen oder auch Atemwegsobstruktionen identifiziert werden. Eine Probenentnahme für mikrobiologische Untersuchungen von Sekreten der oberen Atemwege (z.B. Nase, Rachen oder Luftröhre) ist unabdingbar für die Sicherung bzw. den Ausschluss von Infektionskrankheiten.
Daneben spielt die zytologische Untersuchung des Tracheobronchialsekrets oder der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit bei der Beurteilung chronischer Lungenerkrankungen eine wichtige Rolle.

Endoskopische Untersuchung der Nasenhöhle und des Rachens

Die Rhinoskopie bzw. Rhinopharyngoskopie ist die Methode der Wahl zur Beurteilung der Nasenhöhlen und des Rachens. Typische Indikationen für die Durchführung einer Rhinoskopie/Rhinopharyngoskopie sind Nasenausfluss, Atemgeräusche (Stridor), Würgereiz oder Schluckprobleme. Man unterscheidet eine sogenannte antegrade Rhinoskopie zur Untersuchung der Nasengänge (z.B. auf Zubildungen, Fremdkörper oder Nasenmilben) von einer retrograden Rhinoskopie zur Untersuchung des Nasenrachens, z.B. zum Nachweis möglicher Fremdkörper, Infektionen (Katzenschnupfenkomplex), Entzündungen, Deformationen, Polypen oder Tumoren (z.B. Lymphosarkom). Häufig werden Fremdkörper in Form von Grashalmen im Nasenrachengang entdeckt und können mit Hilfe spezieller Zangen endoskopisch entfernt werden.
Die endoskopisch geführte Biopsie dient der pathohistologischen Untersuchung von verdächtigen Schleimhautveränderungen oder Neoplasien. Generell besteht die Möglichkeit, unseren Diodenlaser zur chirurgischen Entfernung von Neoplasien des sonst operativ schwer zugänglichen Nasenbereiches einzusetzen.

Endoskopische Untersuchung des Kehlkopfes

Die Laryngoskopie ist indiziert bei Symptomen wie Stimmverlust, Würgereiz, Schluckstörungen oder Umfangsvermehrungen im Kehlkopfbereich. Neben der Adspektion der Schleimhaut auf mögliche Entzündungen, Hinweise auf infektiöse (Zwingerhustenkomplex) oder allergische Geschehen, erfolgt stets eine Beurteilung der Stimmbandfunktion und ggf. vorhandene Zubildungen, welche durch eine Biopsie einer histologischen Untersuchung unterzogen werden sollten, um bösartige Prozesse (z.B. Malignom) von gutartigen (z.B. Granulom oder Abszess) abzugrenzen.

Endoskopische Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien

Die Tracheobronchoskopie ist zur Beurteilung vieler trachealer und bronchopulmonaler Erkrankungen, welche oftmals mit chronischem Husten sowie Atembeschwerden einhergehen, indiziert. Sie erlaubt die systematische Inspektion des Tracheobronchialbaumes und die Identifizierung struktureller Abnormalitäten, wie z.B. den Tracheal- und Bronchialkollaps bei kleinen Hunderassen. Ferner dient die Tracheobronchoskopie zur Probengewinnung aus den unteren Atemwegen, genannt bronchoalveoläre Lavage.
Die Untersuchung dieser speziellen Sekretproben hinsichtlich mikrobieller und zytologischer Ursachen ist ein essentieller, diagnostischer Bestandteil in der Aufarbeitung des am Atmungstrakt erkrankten Patienten.

Endoskopische Untersuchung des Verdauungstraktes

Endoskopische Untersuchung des Rachens

Hiermit können mögliche Verletzungen (u.a. Stöckchenverletzung), Missbildungen, Ödeme durch Insektenstiche, Abszesse, Fremdkörper, Entzündungen und mögliche funktionelle Störungen, wie z.B. Schluckprobleme oder Kehlkopflähmung identifiziert werden. Vorhandene Fremdkörper können mittels spezieller Fremdkörperfasszangen endoskopisch entfernt werden, so dass keine Komplikationen wie Entzündungen, Abszesse oder Fisteln entstehen.

Endoskopische Untersuchung der Speiseröhre

Indikationen zur Endoskopie der Speiseröhre sind Symptome, wie Regurgitieren, Erbrechen, starkes Speicheln oder Inappetenz. Mögliche pathologische Befunde sind die gestörte Motilität der Speiseröhrenschleimhaut (infolge Reflux oder der Aufnahme chemisch-toxischer Substanzen), Neoplasien oder Fremdkörper. Steckengebliebene Fremdkörper kommen bei Hunden jeden Alters vor und führen neben eines teilweisen oder gar kompletten Verschlusses der Speiseröhre immer auch zu einer mehr oder weniger schweren Entzündung. In den meisten Fällen lassen sich die Fremdkörper endoskopisch mittels spezieller Zangen entfernen, so dass Komplikationen wie Abszesse, Fisteln oder Narbengewebe vermieden werden können. Durch die Ösophagoskopie sind Entzündungen der Schleimhaut identifizier- und vor allem lokalisierbar; so z.B. bei einer Refluxösophagitis oder bei Divertikeln. Bei Verdacht einer Neoplasie, besteht die Möglichkeit zur Gewebeprobenentnahme für eine pathohistologische Untersuchung.

Endoskopische Untersuchung des Magens

Die Gastroskopie ermöglicht die Untersuchung der Magenschleimhaut auf morphologische Veränderungen, wie Entzündungen, Magengeschwüre, Tumore oder Hinweise auf eine Pylorusstenose (Magenausgangsstenose). Die Patienten zeigen meist Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen oder reduzierte Futteraufnahme. Zur Absicherung der Verdachtsdiagnose ist eine Biopsieentnahme der Magenschleimhaut an verdächtigen oder gar bereits veränderten Bereichen der Magenwand unumgänglich, um eine zielgerichtete Therapie einzuleiten. Häufig findet man Fremdkörper, wie Spielsachen, Steine oder Ähnliches im Magen, welche oft Ursache für akutes Erbrechen darstellen. Komplikationen treten insbesondere bei unverdaulichen und relativ großen Fremdkörpern auf, die den Magen nicht passieren können oder bei Passage des Magens im Dünndarm stecken bleiben und somit einen Dünndarmverschluss hervorrufen. Mittels der minimalinvasiven, endoskopisch gestützten Fremdkörperentfernung lassen sich für den Patienten oft stark belastende Operationen vermeiden.

Endoskopische Untersuchung des Gehörganges bei Pferden und Kleintieren

Indikationen zur Otoskopie sind z.B. Kopfschiefhaltung, Schmerzhaftigkeit der Ohren, abnorme Mengen von Cerumen, Verletzungen, Läsionen, Fremdkörper oder Entzündungen des Gehörganges. Die endoskopische Untersuchung, welche sich oftmals erst nach erfolgter Reinigung und Spülung zuverlässig durchführen lässt, kann Auskunft über mögliche Parasiten (Milben!), Fremdkörper (u.a. Grannen), Neoplasien, Exsudat sowie der Unversehrtheit des Trommelfells geben. Eine Narkose ist bei Patienten mit Verdacht auf tiefliegenden Fremdkörper, schwerer akuter/ eitriger Otitis, Vestibularsyndrom, Horner-Syndrom und rezidivierender oder chronischer Otitis oft unumgänglich. Zur Abklärung möglicher Differentialdiagnosen können Tupferprobenentnahmen Aufschluss über mögliche bakterielle oder mykologische Ursachen liefern. Bei Verdacht auf eine Neoplasie lassen sich mit Hilfe von Biopsiezangen, welche über den Arbeitskanal eingeführt werden, Bioptate zur weiteren pathohistologischen Untersuchung nehmen. Mögliche Zubildungen im Gehörgang können durch den Einsatz unseres chirurgischen Lasers endoskopisch entfernt werden, um im Anschluss mit möglichst wenig Narbengewebe abzuheilen.

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